Die Hörner dienten schon immer als Signalinstrument, um insbesondere bei der Jagd Informationen an die anderen Jäger weiter zu geben. Die ursprüngliche Form aller Hornblasinstrumente ergab sich aus der Nutzung von Tierhörnern. Später, als der Mensch lernte mit Metallen zu arbeiten, wurden die Hörner der ursprünglichen Form nachempfunden, bzw. die Tierhörner auch als Formvorlage genutzt.
Schon in der Antike wurde die Technik zur Herstellung von gebogenen Hörnern entwickelt. Je länger ein Horn ist, umso mehr Tonumfang (Anzahl verschiedener Töne) hat es. Durch die Länge wird es aber unhandlich und schlecht transportabel. So entwickelten sich Herstellungstechniken und Musikalität gleichermaßen. Schon früh wurden die Hörner sowohl zur Jagd als auch für militärische Zwecke gleichermaßen zur Informationsweitergabe genutzt.
Bild links = Lure
Bild rechts = römische Bucina
Die Technik des Biegens ging jedoch im frühen Mittelalter wieder verloren. Es fanden wieder einfache und kürzere (meist Tier-) Hörner wie das Hifthorn, das Rüdenhorn, das Mittelhorn oder der Olifant Anwendung.
links = Hifthorn im Wappen der Stadt Rösrath
rechts = Olifant (aus Elfenbein)
Bauartbedingt ist auf diesen Hörnern nur ein Ton spielbar. Die Signalgebung und damit verbundene Kommunikation erfolgte über eine Art "Morsecode". Durch die rhythmische Abfolge von Tönen, sowie der einzelnen Tonlänge konnten unterschiedliche Signale geblasen werden. Durch Hardouin wurde 1394 in dem Buch "Trésor de Vénerie" die mittelalterliche Hirschjagd umfassend beschrieben. So wurden auch 14 Jagdsignale festgehalten.
"Cornure de Chasse"
- der Hirsch ist aufgestöbert und wird als der zu Jagende bestätigt -
Erst 15./ 16. Jahrhundert war man wieder in der Lage das Metall so zu bearbeiten, dass kreisförmig gebogene Hörner hergestellt werden konnten.
Die Jagd zu Pferde, welche Mitte des 16. Jahrhunderts immer weiter entwickelt wurde, erforderte ein Signalinstrument für größere Entfernungen. So wurde das "Cor de Chasse" ein zunächst einwindiges Horn für die Parforcejagd entwickelt.
Die Parforcejagd (auch als französische Jagd bezeichnet) ist die Hetzjagd zu Pferde mit einer Hundemeute. Diese Jagdmethode entstammte dem Orient und wurde auch bereits im frühen Mittelalter in Europa ausgeübt. Jedoch wurde insbesondere unter Ludwig XIV von Frankreich diese Jagd zur barocken Prunkjagd weiter geführt.
Auch in England wurden im frühen Mittelalter französische Jagdsitten übernommen und später bei Hetzjagden die mehrtönigen Jagdsignale verwendet. Da in England hauptsächlich der Fuchs über freies Feld gejagt wird, besteht jedoch nicht im gleichen Maße das Bedürfnis, das Jagdhorn für weite Entfernung einzusetzen. Jäger und Reiter befinden sich meist in Sichtweite, sodass ein morseähnliches Signalwesen durchaus genügt. Für das Foxhunting werden in England ca. 25 Signale genutzt,
Entwicklung Frankreich / Trompe de Chasse (folgt in Kürze)